Langzeitbelichtungen Part 1

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Langzeitbelichtungen, HDR, DFF was ist dies, wie kriege ich meinen Fotolook hin ? Welche Ausrüstung verwende ich ? Diese und einige Fragen mehr erkläre ich in diesen Post. Im ersten Teil geht es um die Grundlagen und um das Stativ …

1. Einleitung

Einen schönen guten Abend alles zusammen, heute werde ich mich mal mit der Frage von anders eingehen, und mal meine Aufnahmetechnik für meine Hamburg Freezing Speicherstadt https://uckikator.wordpress.com/2009/07/23/freezing-speicherstadt/ Shots genauer erklären. Dieses Tutorial richtet sich primär an Anfänger im Bereich der Langzeitbelichtung. Also bitte a) nicht wundern wenn ich manches deutlich sage und b) bitte sofort einen Kommentar schreiben wenn etwas unklar ist.

Als erstes muss ich erstmal einige Irrtümer aufklären was die Optik meiner Bilder angeht. Es sind keine massive Bearbeitungen notwendig um den Look hinzukriegen. Darum wird es in diesem Beitrag einfach mal unbearbeitete Bilder veröffentlicht. Die einzige „Bearbeitung“ ist die die meine analoge Kamera, mein Diascanner oder meine DigiSLR in ihrem System vorgenommen haben.

Ich schmeiße hier mit Abkürzungen um mich, also erstmal einige Erklärungen.

 

HDR ist wohl den meisten bekannt. Es geht bei der High Dynamic Range Photographie im „Groben“ darum ein überbelichtetes, „ein richtig belichtetes“ und ein unterbelichtes Bild per Computer zu kombinieren. Warum ? Tja das Problem ist das Leben manchmal eine bescheuerte Handlung hat, aber immer noch die beste Graphik .. ok Nerdtalk beiseite, eine Kamera kann technisch bedinkt nur einen gewisse „Bandbreite“ zwischen „Hell“ und „Dunkel“ zu verarbeiten. Stellen wir uns jetzt ein Hochhaus in der Nacht vor, hier ist ein Fenster erleuchtet, das nächste ist es nicht. Dies ist eine harte Kante, hier tut sich das menschliche Auge schon schwer und die meisten Kameras kapitulieren. Entweder ist das helle Fenster „ausgebrannt“ oder die Schatten „saufen ab“. Absaufen ?? Ausbrennen ?? Ok, also um das Ausbrennen zu erklären besorgt euch einen Schweißbrenner, guckt durch die Schutzbrille in die Flamme ihr werdet in der Flamme Details erkennen können. Dies ist für die Augen die „richtige“ Belichtungseinstellung. Nun guckt mit der Brille mal im Raum umher. Ihr werdet sehen das ihr richtig wenig seht. Es ist alles zu Dunkel, die Schatten „laufen zu“ sie zeigen keine Details mehr, sie saufen ab. Nehmt die Brille ab, nun seht ihr die Schatten wieder besser. Würdet ihr jetzt in die Flamme gucken …(nicht machen ihr sollt hier weiterlesen .. Bitte ich hab so schon zuwenig Leser 🙂 oder Nicht zu Hause nachmachen Kinder ) Also WÜRDET ihr jetzt ohne Brille in Flamme gucken, tja ihr würdet in der Flamme keine Details mehr sehen können, da eure Augen für die Schattenbelichtung eingestellt sind. Und ihr würdet wörtlich verstehen warum ich von Ausbrennen rede, eure Augen würden euch dies sehr deutlich zeigen.

HDR ist eine Möglichkeit diese „Grenzen“ des Systems zu umgehen. Ihr habt nun die Kombination aus Zeichnung und in den Schatten und in den Lichtern. Leider ist diese Informationsfülle, die man nun mit großen Mühen erreicht hat, zu viel für die Ausgabe auf handelsüblichen Monitoren etc. Also muss nun die Informationsfülle wieder reduziert werden. Dieses Tone Mapping gibt HDR Shots durch FEHLER im Reduzierungprozesses ihren Look. Ich mag den Aufwand nicht, und um die Bildfehler beim Tone Mapping (die ich persönlich vermeiden möchte und nicht als „Teil des Kunstwerkes“ sehe) zu vermeiden ist halt ein sehr hoher Aufwand notwendig. Da auch mehrere Aufnahmen notwendig sind verlängert sich logischerweise die Aufnahmezeit der Langzeitaufnahme um den Faktor 3-5. Ich weiß nicht aber bei einer Aufnahme den Hintern abfrieren ist ja schon schlimm, aber das Wissen das ganze noch mehrfach zu wiederhohlen … NEIN DANKE

 

Nun kommen wir zu einer kleinen, eher unbekannten Nachbearbeitung der DFF (deep focus fusion) oder der Schärfentiefeerweiterung. Hierbei werden mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Fokuspunkten digital kombiniert. Hiermit kann eine Schärfentiefe erreicht werden die in normalen Aufnahmen nicht gewohnt sind. Die Kamera muss hierbei exakt fixiert werden, und es werden mehrere Aufnahmen feinfühlig aufeinander abgestimmt. Finde ich Klasse, leider ist mir das ganze zu fummelig, und macht mal bitte eine präzise, feinfühlige Fokusserie im dunkeln, bei Kälte nachts um 3. Wer das gerne macht, mein größten Respekt. Ich für meinen Teil sehe meinen Schwerpunkt in der Photographie und nicht in der Bildbearbeitung. Gerade bei DFF stellt man erst im nachher fest ob eine Zwischenaufnahme fehlt. Klasse oder 😉 ?

 

Nun zu meinem „Stil“, ihr werdet gemerkt haben das ich kein „Fan von langen PS Sitzungen bin. Wie erstelle ich nun meine Bilder. Primär geht es darum die Kamera a) so einzustellen das wir ein Maximum an Kontrastumfang erhalten (siehe HDR) und ein Maximum an Schärfetiefe zu erhalten (DFF). Dies erreicht man durch eine Belichtungskorrektur und durch eine maximale Belichtungsdauer um mit einer großen Blende eine großen Schärfentiefe zu erhalten.

Logischerweise birgt eine lange Belichtungszeit eine Gefahr: Den Verwackler. Ein typisches Beispiel dieser Kategorie:

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Wie kann ich jetzt diese schlimmen Bilder vermeiden ?

 

2.0 Die Ausrüstung

 

Es beginnt beginnt bei dem wichtigsten Teil der Ausrüstung für Langzeitbelichtungen :

Dem Stativ.

 

Nun werden die ersten sagen: „Stativ wieso ? Hier gibt es doch ne Mauer, nen Stein nen Baum“ Ja dies stimmt, allerdings kann ich ne Mauer a) schlecht am Fotorucksack befestigen b) schlecht Höhenverstellen und c) auch beim Neigen der Kamera wird es schwierig. Also Stativ ..

Nun muss ich wissen was erwarte ich von einem Stativ. Hier ist natürlich das erste was sich die meisten Anfänger besorgen ein „Reisestativ“ von einer Kette. Die Dinger kriegt man schon für 20-30 Euro. Ist immerhin besser als eine Mauer oder ? Etwas flexibler und deutlich leichter. Ich habe auch so Angefangen. Ich liebe das Stativ noch heute (ok ich habe mittlerweile 2 leichte Plastikstative, so Plaste bricht halt mal). Und ich verwende sie immernoch .. ich gebe euch mal nen Tipp wann :

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Es ist halt einen Unterschied bei 20 Kg auf dem Rücken ob ich da noch 2-3 Kg drauf tue für ein Stativ. Da sind 500g besser als gar kein Stativ. Natürlich ist so ein Stativ begrenzter als ein schwereres. Aber es trägt sich halt leichter, auch bei längeren Fotospaziergängen. Es ist halt nicht so robust wie ein Studiostativ. Ein Beispiel ist dieses Bild des Hamburger Güterbahnhofes.

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Es reicht halt etwas Wind und schon wird das Stativ in Schwingungen gebracht. Ist halt nicht so toll bei Wind. Bleiben nur stabilere Stative. Ich habe für so einen Zweck ein Manfrotto Stativ, mit Kugelkopf (ohne Wechselplatte .. meehh Fehlkauf). Dieses ist deutlich robuster … und schwerer. Dies merke ich halt wenn ich mit der Ausrüstung wandern gehe. Aber in Hamburg windet es als muss man halt das schwere Stativ schleppen. Aber die meisten hier gezeigten Bilder (ja die „guten“ ) sind mit dem „leichten“ „Billig“Stativ entstanden. Das Manfrotto hab ich erst einige Monate.

 

Eine kleine Anekdote am Ende des heutigen Beitrags. Was ist bei diesem Bild falsch gelaufen:

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Tja das Stativ war fest, dummerweise stand ich auf einem Ponton auf dem Wasser, dieser bewegte sich unmerklich. Tja achtet beim Photographieren auf eure Umgebung. Ich wäre beinahe ersoffen, da dieser Ponton der Ruheplatz eines Stadtstreichers, der urplötzlich im Schatten laut wurde, als ich mitten in der Nacht Bilder aufnahm. Vor Schreck wäre ich beinahe ins Wasser gesprungen. Anschließend bin ich mehr oder weniger zurück gejoggt. Nachtaufnahmen sind auch ohne solche Begegnungen grusselig genug.

Ok Leute ich hoffe es hat euch bis hierher gefallen, und ich würde mich über eure Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen freuen.

 

Weiter geht es HIER! Langzeitbelichtungen – Mit Licht malen

 

Eine Antwort »

    • Nen direkter Link wäre auch OK gewesen. Ich will ja an sich eine kleine Artikelserie schreiben, allerdings bist du der erste Kommentator und das motiviert leider dann nicht so sich noch vor dem Urlaub hinzusetzen und alles fertig zu machen .. grüße Sven

    • Geht nach dem Urlaub weiter versprochen 🙂 Und man kann ja Abends mal Kiel unsicher machen .. das lohnt gerade wegen dem Wasser ^^ Grüße auch aus Kiel Sven

  1. Pingback: Neun Anregungen für das Fotografieren in der kalten Jahreszeit | lens-flare.de - Blog über Fotografie

  2. Ich kann Deine Hinweise mit dem Stativ nur unterstützen. Ich habe zwar auch ein recht schweres Stativ, mit mir rumtrage ich allerdings mein GorillaPod. Frei nach Deinem Motto: Besser ein leichtes Stativ als gar keines. Oder wie Scott Kelby sagen würde: „Es gibt zwei Arten von Stativen: Die, die man leicht herumtragen kann und die guten.“

    • Jo obwohl auch ein schweres Stativ seine Vorteile hat, hier in Hamburg nehme ich halt auch nen recht schweres, gerade wegen Wind …

  3. Bin gerade auf deinen Blog gestoßen und finde den Einstieg super. Ist ne schöne Idee, auch wenn gerade das Wetter dank Sturm und Schneegestöber nicht mitmacht. Aber ansonsten eignet sich die dunkle Jahreszeit super für die Langzeitbelichtung und man bekommt auch noch genug Schlaf 😉
    Gruß aus Rostock

  4. Pingback: Tutorial 2 Langzeitbelichtungen – Mit Licht malen « Ucki`s Fotoblog

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